Am 30.08.2015 war es eine Schnappsidee, die Roland um 0:49 Uhr bei Google+ postete, weil er die ausländerfeindlichen Tendenzen in Deutschland und die scheinbare rechte Mehrheit satt hatte:
„Der Plan: „Schrei nach Liebe“ auf Platz 1 der Charts in 2015 #AktionArschloch! Jetzt Single/MP3 kaufen und hoch pushen!“
Gerhard sprang als Erster drauf an, richtete eine eigene Google+-Seite ein, kurze Zeit später eine Facebook- und eine Internetseite, und begann, kräftig die Werbetrommel für diese Idee zu rühren.
Rolands Original-Post vom 30. August 2015
Damit begann die Geschichte einer Aktion, die in Deutschland wohl einzigartig ist. Innerhalb von nur zwei Wochen wurde die Idee zu einem Selbstläufer. Am Dienstag waren es Webmagazine, deren Berichterstattung über die Aktion wir stolz vermeldeten, am Mittwoch die Onlineredaktionen überregionaler Zeitungen, Donnerstag riefen Radioredaktionen für Interviews an, und Freitag schafften wir den Sprung ins Fernsehen, in internationale Medien wie die Washington Post und erreichten die Top 20 der Charts. Fast jeden Tag fragten wir uns, was das jetzt eigentlich noch toppen soll.
Media Control und die GfK gaben das erste Mal in ihrer Geschichte Zwischenauswertungen heraus. Zunächst die Ärzte selbst und später auch ein Großteil der Vertriebskette – Amazon, Google, Finetunes, Universal Publishing und schließlich sogar Apple – kündigten an, die Einnahmen aus der Aktion an Pro Asyl zu spenden. Der Song wurde bis zu einer Stunde am Stück(!) im Radio gespielt, sogar NDR Kultur platzierte den Song zwischen Nils Frahm und Johann Sebastian Bach. Er lief in Stadien, Diskotheken und Clubs. Ein Seniorenchor wurde mit seiner Interpretation zum YouTube-Hit.
Und am Freitag, 12 Tage nach Beginn der Aktion, und zufälligerweise einen Tag nach dem 22. Geburtstag des Songs, war es dann offiziell: Platz 1 sowohl in den Charts der GfK als auch in denen von Media Control – und das mit einem sensationellen Abstand!
Aber, wie konnte es anders sein, selbst DAS konnte noch getoppt werden! Und zwar von Euch! Ihr habt Euch auf eigene Faust in rund zwei Duzend Städten zusammengefunden, die meisten sicherlich das erste Mal mit Stadtverwaltungen und Gema auseinander gesetzt, um mit alles in allem VIELEN TAUSEND MENSCHEN zusammen den Schrei nach Liebe zu singen und ein Zeichen gegen Rechts zu setzen! Wir wissen nicht, ob das wohl auch noch der größte deutschlandweite Flashmob aller Zeiten gewesen sein könnte, aber unvorstellbar wäre es nicht. 🙂
Deshalb möchten wir uns nun, wo der geeignete Zeitpunkt dafür gekommen scheint, auch als allererstes bei EUCH von ganzem Herzen bedanken, die Ihr die Flashmobs organisiert und an ihren teilgenommen habt:
- Hamburg: Ehrenhalber für die Anti-Nazi-Demo
Sorry, falls wir hier jemanden vergessen haben sollten; dann einfach in den Kommentaren bemerkbar machen oder an info@aktion-arschloch.de schreiben. (Ist hier vielleicht jemand, der in der Lage ist, alle diese Videos zu einem Megachor zusammen zu schneiden?)
Weitere Danksagungen:
- Volker Buschmann für die Bereitstellung von Domain, Webspace und WordPress
- Für die Unterstützung bei der Facebook-Seite: Sarah und Conny
- Für die Unterstützung bei der Google+-Seite: Andre S. und Markus Be
- Für die Unterstützung bei der Bearbeitung der vielen Mails und bei den Interviews: Sarah
- Ela für die Koordination der Flashmob-Interessierten
- Die vielen Radiosender, die den Song teilweise erstmalig in ihr Programm aufgenommen und umfangreich berichtet haben
- Den über die Aktion berichtenden TV-Sendern, insbesondere WDR, NDR und RTL Nord
- Die Zeitungen, die auch in Printmedien über die Aktion berichtet haben
- Die internationale Unterstützung, insbesondere aus Österreich und Luxemburg
- Den vielen Coverversionen, die im Laufe der Aktion von dem Song entstanden sind
- Dem Ärzte-Management und Hot Action Records für Grafiken und allgemeine Hilfestellung
- Den Hilfsorganisationen wie ProAsyl oder auch Exit (an die die Erlöse aus dem T-Shirt-Verkauf gehen)
- Last but not least: Der bästen Band der Welt! Bela, Farin & Rod – Die Ärzte. Aus Berlin.
Wir verneigen uns vor Euch allen!
– Sarah, Conny, Gerhard & Roland
PS: Wir wurden oft gefragt, wie es mit der Aktion Arschloch weiter geht. Ehrlich gesagt: Wir wissen es noch nicht. Wir werden uns jetzt erst mal ein bis zwei Wochen Ruhe gönnen und dann entscheiden, ob und wie wir die Reichweite zukünftig sinnvoll im Kampf gegen Rechts und für Toleranz nutzen können.
PPS: Es wäre schön, wenn der Song seinen Platz in den Charts noch eine Weile verteidigen kann 🙂Und da bis auf weiteres alle Einnahmen an Pro Asyl gehen, solltet Ihr alle den Song weiter kaufen.